Ihr kennt das, Ihr kriegt ein neues Buch in die Finger, es macht Spass, aber irgendwann schleicht das seltsame Gefühl ein dass irgendwas nicht passt. Ihr könnt den Finger nicht so recht drauf legen, die Story ist gut, die Welt ist spannend, trotzdem bleibt während dem Lesen ständig das unangenehme Gefühl als sei ein Körperteil eingeschlafen, ein andauerndes leicht unangenehmes Gefühl.
Ich glaube ich habe jetzt eine dieser möglichen Ursachen gefunden. Das Fluchen. Klingt komisch, ist es auch. Ich selber bin ja durchaus auch, äh, sagen wir, eine, äh, Freundin der, errr, Ausdrucksweise die mancherorts als vulgär bezeichnet werden mag.
Und da fallen mir manche Bücher positiv aus, bei denen auch die Flucherei im Weltbild bleibt, siehe aktuell Brian Staveley mit seinen Chronicles of the Unhewn Throne, bei denen man zu Beginn denkt der gute Mann hätte zu häufig Full Metal Jacket gesehen was die Ausbildung seiner Elitetruppen betrifft (selbiges dachte ich aber auch beim Trailer zu Whiplash), aber immerhin fluchen seine Leute passend zu ihrem Kontext. Und ja, „Kent-kissing, Hull-buggering bastard“ passt eben besser wenn man die Gottheiten dort kennengelernt hat, als meinetwegen ein „god-damned bastard“, gerade in einer polyetheistischen Welt.
Auch Rothfuss hat das mit solchen Kleinigkeiten wie „tiny gods, yes!“ unauffällig, aber fein gelöst. Im Rückblick vermisse ich das z.B. bei Abercrombie’s First Law Büchern, und bei Peter v Brett’s Painted Man bin ich mir auch gar nicht mehr so sicher.
Klar, es sind eigentlich Nichtigkeiten, die fallen an sich nicht weiter auf. Vielleicht merke ich das auch nur weil ich immer auf der Suche nach neuen kreativen Flüchen bin?