Ich sehe ja nicht sonderlich viel fern, aber gemäss dem Motto „Kenne deine Feind“, schaue ich meist nach, was ich gerade nicht verpasse. Und leider werden Werbepausen ja auch immer mit Androhungen Vorwarnungen Vorschauen gedehnt.
Und kommt mir das nur so vor, oder habe ich da eine Trendwechsel verpasst? Also neben den leider immer noch existenten Shows in denen sich Leute mehr oder weniger zum Affen machen, offizielle Bezeichnungung Casting- oder Reality Show, scheint es jetzt sehr in zu sein, dass die Protagonisten (bevorzugt wohl derzeit eher Protagonistinnen) eher in die Sparte Verliererin / Chaotin / pleite aber gutaussehend / biestig / flatterhaft / Alkoholikerin / ohne Beziehung / etc. gehören.
Hab ich was verpasst? Ist Erfolg unsexy geworden? Sind Beziehungen nicht mehr akzeptabel? Versteht mich nicht falsch, es geht mir hier weniger darum, dass es Protagonistinnen sind, mir geht es um den Paradigmenwechsel als solches. Ja, Fernsehen ist immer Realitätsflucht, aber was soll dieses Anpreisen von Planlosigkeit?
Oder versuchen die Medienmacher damit gerade ein aktuelles Gesellschaftsbild als cool zu vermitteln? Werde ich einfach alt und spiessig?
Ach, ich bin verwirrt, und mein Feind das Fernsehprogramm hat mich wieder gekonnt ausgetrickst. Anderseits auch nicht, denn die Macht – oder auch Fernbedienung – habe immer noch ich.
Und verpassen tu ich immer noch nur sehr selten etwas. Erinnert mich übrigens bitte daran, das abzumelden wenn Arte, die ZDF Kanäle und KiKa aufhören.
So I bought a .44 magnum, it was solid steel cast
And in the blessed name of Elvis well I just let it blast
‚Til my TV lay in pieces there at my feet
And they busted me for disturbin‘ the almighty peace
Judge said „What you got in your defense son?“
„Fifty-seven channels and nothin‘ on“
(Bruce Springsteen)