Die Bretter, die kein Geld bedeuten

Es heisst ja „tue Unfug, und sprich darüber“, oder so ähnlich.

Kann ich, am Wochenende vom 23. bis 26. April war hier Gamefest, ein 3 Tages Event vom Computerspielmuseum und der Stiftung Digitale Spielekultur. Leider hab ich es wie üblich zu den meisten Terminen nicht geschafft weil faul. Immerhin war ich bei der Nacht des nacherzählten Spiels dabei, die war letztes Jahr bei der New Level schon ein grosser Spass.

Als der Moderator dann verkündet, dass nach den 3 bereits feststehenden Teilnehmer*n (God of War, Europa Universalis, Day Z) noch 3 Leute aus dem Publikum per Losentscheid teilnehmen können, war ich nach anhören dieser Kundgebung und 1 Bier kurz am überlegen, ob ich aus einer dummen Laune heraus nicht mitmachen sollte.

Nach einer Zigarette und dem zweiten Bier war die dumme Laune sehr aufdringlich und ich habe meinen Namen noch kurz in den Lostopf werfen lassen, nachdem ich mich vergewissert habe, dass ich in meinem Blog spicken darf, da ich unerhörterdings meine eigenen Blogeinträge nicht auswendig kann. Ja, darf ich. Nur nicht komplett ablesen bitte. Ja, versuch ich. Danke.

Meine Begleitung hielt mich davon leider auch überhaupt nicht ab, sondern befand diese Entscheidung auch noch als gut. Bei 7 Leuten im Topf bzw. Beutel war ich dann auch der Überzeugung dass das Schicksal mich gefälligst von solchen dummen Ideen abhält. Was haben wir gelernt? Das Schicksal ist eine dumme Pottsau. Der erste Name der gezogen wurde, war prompt meiner. Die Welt ist schlecht.

gamefest_blogBewaffnet mit Bier, Handy, schlecht gebundener Krawatte also auf die Bühne, während ein Teil meines Hirns noch überlegt, was hier gerade passiert. Mit Hilfe dieses Lags war ich dann auch in der Lage eine stark gekürzte Fassung dieses alten Textes zu präsentieren. Bis das Resthirn aufgeholt hatte und die Situation verstanden hatte, war ich schon wieder runter von der Bühne und konnte mich über die Don’t Starve Together Schilderung und über Kartenspielsysteme, die ich leider nicht kenne, amüsieren.

In der Pause waren dann fürchterlich nette wildfremde Leute da, die mein Text etwas nostalgisch gestimmt hatte und man fühlt sich echt alt wenn Leute sagen „hach ja, so ging es mir damals mit World of Warcraft, da war ich 16“ … damals? WoW? 16? Fu, ich bin alt … immerhin waren ein paar Leute da, die noch DAoC kannten. Ich bin nicht alleine alt …

Die Gewinner wurden mal ganz brav nicht per Jury oder sonstigen Slam-esken Verfahren gewählt, sondern das gesamte Publikum bekam Wahlkarten. Die Auswertung dieser Zahlen ging zwar gut, die Präsentation nicht ganz, für etwa 2 Sekunden war ein Spoiler zu sehen, bei dem ich kurz versucht war mir ein Loch in den Boden zu kratzen um darin zu verschwinden. Aber jut, jetzt kann ich sagen „hey, ich hab mal auf der Bühne gestanden und sogar den ersten Platz gemacht“. Und ich kann sagen ich habe eine Jahreskarte für das Computerspielmuseum. Und konnte aus PC, XBox und PlayStation Spielen wählen. Ich möchte an dieser Stelle nicht auf die Diskriminierung anderer System eingehen. Immerhin freut sich jetzt einer über Lord of War und ich darf sogar immer eine Begleitperson kostenlos mit in’s Museum nehmen. Ich sehe grosse Schmerzen auf meine Hand zukommen weil ich meiner masochistische Ader an der Painstation freien Lauf lassen kann. Ouchn incoming.

Bisschen fies war dann, dass ein Herr auf mich zukam und meine Kontaktdaten wollte. „Für das Finale, im Herbst“ – „Ääääh, ich mach sowas eigentlich gar nicht?!“ – „Ist ja noch Zeit bis dahin“

Ahem. Eine gar nicht mehr Zockerin, oder – viel schlimmer eigentlich – Casual Gamerin soll jetzt also im Herbst am Deutschlandfinale der Nacht des nacherzählten Spiels teilnehmen. Und behauptet jetzt mal ganz tapfer dass sie das sogar tut. Prost.

Warum WoW nicht gesund ist.

Wer spielet so spät bei Nacht und Wind?
Es ist der Vater mit seinem Kind;
er hat den Laptop wohl in dem Arm,
er faßt ihn sicher, er hält ihn warm.
„Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht?“
„Siehst, Vater, du den Dungeon nicht?
Der LFG Channel ganz ohne Match?“
„Mein Sohn, ich hab hier diesen Patch“

„Du liebes Kind, kommt, geh mit mir!
Gar schöne Spiele spiel ich mit dir;
manch rare Mob hab ich schon umgebracht,
gar tolle Questrewards hat das gebracht“

„Mein Vater, mein Vater, und hörst du nicht,
was WoW mir leise verspricht?“
„Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Sohn;“
in den Boxen knattert der Ton.“

„Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn?
Meine Armor sollen dich schützen schön:
meine Minions führen den nächtlichen Reihn
und looten und kämpfen und tanzen dich ein.“

„Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort
WoWs Endmob am düstern Ort?“
„Mein Sohn, mein Sohn, ich seh es genau:
es scheinen die alten Pixel so grau.“

„Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt,
und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt.“
„Mein Vater, mein Vater, jetzt greift er mich an!
Lich King hat mir ein Leids getan!“

Dem Vater grausts; er fahret geschwind,
er hält in den Armen das quengelnde Kind,
er rennt nach Hause wie auf der Flucht;
zu langsam doch, das Kind hat die Sucht.

It’s a trap!

Böses Internet! Aus! Oh mein Gott, nein, nicht aus. Hilfe. Bloss nicht.

Da gebe ich letztens noch an, dass ich das mit dem Spielen ja aufgegeben habe. Vor allem den Zeitfresser Online Spiele. Nix mehr, kein DAoC, kein WoW, kein Diablo 3, kein Quake. Alles gut, Zeit zum lesen, zum langweilen, zum anderen Unfug machen.

Dann kommt einer daher, schickt mir einen Link zu nem Fantasy Basketball Dings zur aktuellen Beko Basketball Bundesliga, ich denk nicht weiter drüber nach und mache einfach mal mit. So auf dumm. Hab ja eigentlich wenig Plan. Das ändert aber nichts daran, dass ich trotzdem die Notwendigkeit sehe meinen Kader etwa dreimal am Tag anzustarren, im Wochentakt umwerfe und mit Beginn der Saison jeden Tag zweimal reingucke. Und ja, es ist wie jedes andere Onlinespiel auch, Server nicht verfügbar, Punkt-Updates die noch nicht eingespielt wurde, es ist ein bisschen wie Patchday.

Klar, ich verfolge die fremden Spiele jetzt mit mehr egoistischem Interesse. „Streng dich verflucht noch mal an, ich hab teuer Geld für dich gezahlt!“ „Aarrrgh, den behalt ich nicht wenn der so weiter macht“ Oder auch panisches „hab ich den jetzt noch im Kader oder hatte ich den schon raus?“ Vor allem „Wieso hab ich den nicht im … ach ja, der war viel zu teuer, damnit“

Krankmeldungen oder gar Verletzungen sind nicht mehr ein „oh schade“ sondern das filmdramatische auf dem Boden knien und „Neiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiin“ brüllen. Trades erst am 21. Oktober? Wie soll ich denn bis dahin …? Und was kostet eigentlich XY? Und ist der Deutscher? Bei den Spielen denken „WTF? Haben die gerade MEINEN Center kaputt gemacht???“

Gespräche während Liveticker „Ha, DEIN scheissteurer Center hat gerade einen Freiwurf geboonet“ „Dafür hatte DEIN Forward gerade zwei Ballverluste hintereinander“ „Awwww, sitzt dein Guard auf der Bank, so ein Pech aber auch“

Wartungsarbeiten. Server nicht verfügbar, Login geht nicht, das ändert auch nix daran alle 5 Minuten drauf zu klicken. Auch ein Ranking ändert sich nicht alle 2 Minuten. Und eigentlich ist es nicht wichtig, ist ja nur ein Spiel. Aber ich will verdammt sein wenn ich in meiner Division als letzte ende. Schliesslich machen wir das nicht zum Spass. „Komm einfach später wieder“ sagen die, wollt ihr mich verarschen? Das ist wichtig!!

Leute, seid gewarnt, auch ein Fantasy irgendwas League Spiel ist ein Onlinespiel. Spiel essen Zeit auf. Lasst es sein. It’s a trap.

Wie ich dem Kuhlevel widerstanden habe

Ich habe kein Diablo 3 gekauft. Immer noch nicht. Und es tut nur manchmal und nur ein ganz klein bisschen weh. Vielleicht bin ich krank. Vielleicht ist es die viele Sonne. Oder die Hitze. Etwas fragwürdig finde ich es schon.

Klar, ich habe das eine oder andere Vernunftargument.

  • Ich habe zu Hause keinen spielfähigen Rechner
  • Ich müsste dann täglich den Laptop mit mir rumtragen

Das war es dann aber auch schon. Gut, allgemeingültig bleibt, dass ich mich sowieso etwas mehr von diesen Zeitfressern fernhalten wollte. Aber anderseits reden wir von Diablo, dass ich an SC II vorbei gehen konnte ohne viel zu zucken ist ja noch ok, irgendwie. Aber Diablo?

Ich hab es bei nem Kollegen laufen sehen, da hat schon kurz was in der Herzgegend gestochen, aber nach 10 Min zugucken, fragen zum Skilltree stellen und Gameplay beobachten wollte ich dann trotzdem nur wissen was mit unserem SVN Server ist und bin dann wieder arbeiten gegangen.

Die Entwicklung im Gesamtbild ist schon Besorgnis erregend. Häkeln statt online gaming. Einigermassen regelmässig rausgehen und Leute treffen. Sport gucken! Ich! Sport!! Ich war gestern sogar bei einem Kreisklasse Relegationsspiel. Ich glaub es hackt!! Aufgrund eines „ja, klar, wenn sie um Aufstieg spielen komm ich mit“ Ich! Fussball! Ich weiss über Fussball etwa genauso viel wie über die Theorie der kalten Fusion. Vielleicht sogar noch weniger. Ich sehe mir freiwillig Basketballspiele an, bei denen ich live dabei war.

Und dann gibt es Abende, da sitz ich zuhause, vor dem Rechner, in grosser Furcht vor dem Fernsehprogramm, erwäge mal wieder den TV mit dem Bild zur Wand zu drehen und frage mich ob nicht jetzt ein grossartiger Moment wäre, ein paar Stündchen zu zocken um sich dann ins Bett zu lesen. Und wenn ich mich dann vorwurfsvoll zu meiner Vernunft umdrehe, guckt die mich unschuldig an und sagt ‚was? ich? äh, ich geh mal Zigaretten holen.‘

Da sitzt man dann da, und guckt bisschen doof, und starrt eine Diablo III Collector’s Edition an, für viel zu viel Geld…ach…schweig still, mein klopfend Herz ….

 

Heiliges Exkrement

Bin grad beim durch schauen meiner Notizbücher über einen Text gestolpert. Zu meiner Verteidigung sei gesagt das ist Jahre her und übertrieben dargestellt.

Aber da das Thema Sucht bei Spielen ja grad so chic ist und ich eh nich schlafen kann …

Wie gesagt, uralt, übertrieben und nicht überarbeitet, direct brain to notebook (was keine gute Aussage über mein Hirn ist wenn ich so drüber nachdenk)

Pro Gamer

Dark Age of Camelot. Dark Age of Game-a-lot. Dark Age of 2 Jahre. Es ist unglaublich was wir alles mitmachen. Der Welt schlechtester Support, Zonecrashes, unangekündigte Server Downtimes, verbuggte Quests. Und wir machen immer weiter. Wir flamen Foren zu, drohen mit Abokündigung als obs jemand interessiert. Und sind 5 Min später doch wieder ingame. Wir sind rückgratlos, würdelose und willensschwach. Aber wir haben 4 Max Level Chars auf dem Account auf 2 Servern. Wir haben Augenringe so tief wie unsere Kaffeebecher, leiden an akutem Schlafmangel und entzündeten Augen. Wir wissen nicht wer gestern zum Bundespräsidenten gewählt wurde, aber wir wissen wer in Top 5 der last weeks Realmpoints steht. Wir wissen nicht worum es in dem Meeting gehen soll, aber wir wissen welche Allianz den Relic Raid geschafft hat. Wir sind auch immer wieder überrascht dass unsere Partner in RL keine schwarzen Kettenhosen tragen und nicht blauhäutig sind. Wir sind Pro Gamer.

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Das steht mir ja echt bis hier oben

Ich hatte ja leider keinen Timer laufen, hat einer drauf geachtet wie lang es von der ersten Nachricht des Vorfalls bis zur Aussage dass er „Killerspiele“ gespielt hat, gedauert hat? Allzu lang war es ja nicht glaube ich.

Und jetzt kommen die Aussagen dass man keine Notwendigkeit sieht, das Waffengesetz zu verändern. Sagt der Schäuble

Dass eine „wie auch immer geartete Änderung des Waffenrechts“ das Unglück hätte verhindern können, sei für ihn überhaupt nicht erkennbar. (SpOn)

Ja ne, ist klar, der Junge hätte sich dann schnell bei Amazon eine bestellt, per Prime versenden lassen und einen Tag später den Amoklauf gestartet. Äh? Hallo?

Erklärt mir jemand warum Eltern eine Schusswaffe offen in ihrem Schlafzimmer (wtf??) liegen lassen? Noch dazu wenn ihr jugendlicher Sohn sich in therapeutischer Behandlung befand? Ich will sicher nicht sagen dass wir Leute die therapeutische Behandlungen haben / hatten, prinzipiell so labil sind dass wir gleich Amok laufen, aber ist das nicht ein wenig, errr … verantwortungslos? Wir reden hier von 17. Ich weiss wie ich mit 17 drauf war, ich behaupte zwar nun dass ich damals sicher nicht Amok gelaufen wäre, aber hey, die Umstände sind anders wenn eine Waffe in der Nähe ist oder?

Und wäre es nicht irgendwie einfacher das Waffengesetz so zu ändern wie es ein gewisser Herr Scheer vorschlägt?

Am besten, man gibt Privatleuten gar keinen Zugriff auf Waffen – so sieht es der SPD-Bundestagsabgeordnete Hermann Scheer. Er vertritt den Wahlkreis, in dem Tim K. 15 Menschen tötete. Ein entsprechendes Verbot sei „die einzige effektive Prävention gegen Amoktäter“, sagte Scheer der „tageszeitung“. Schützenvereine müssten verpflichtet werden, die Waffen in den Vereinen zu verwahren.

Auch einfacher hinsichtlich Überlegungen Sicherheitsvorkehrungen an den Schulen zu verstärken und mit Metalldetektoren etc richtig gute Stimmung an den Schulen zu schaffen?

Nö, Waffengesetz ist gut so wie es ist, da muss man nix ändern. Da gibts keinerlei Bezug. Lieber wettert man wieder gegen die Spiele. Das ist sicherer, da gibts auch keine anerkannte Lobby.

Findet mal bitte jemand heraus wieviele der letzten dieser Täter ihre Waffen und ihre Kenntnis im Umgang damit aus Schützenvereinen hatten? Und dann bitte mal hochrechnen anhand der Verkaufszahlen zu CounterStrike (und ich sage ganz bewusst Verkaufszahlen, die Raubkopierer lassen wir mal aus Spass raus) wie das Verhältnis CS Zocker / Amokläufer ist.

Ich bins echt leid dass unseren Politikern bei solchen Fällen keine vernünftigeren Vorschläge einfallen. Lasst uns als nächstes doch bitte Tischtennis und schwarze Kleidung verbieten. Vor allem die schwarze Kleidung, die scheint viel Potential zu enthalten für Amokläufe.

Kopfschmerzen am Morgen

Na gut, nicht direkt Morgen, aber ich bin halt noch nicht lange wach.

Und in diesem nicht ganz wachen Zustand mal bei golem vorbeigeguckt, und ich war doch kurz versucht mein unschuldiges Display mit Kaffee zu bespucken.

Letztens war „Computerspiele und Gewalt“, das ist nicht so lustig wie es klingt, es war ein Kongress in München. Zu lesen gibts das ganze hier

Ich geb zu, ich war zu faul zu Suchen ob noch andere Medien darüber ausführlich berichtet haben, der Schreck war grade eben noch zu gross, aber selbst wenn die Golem Redaktion da eher pro-Spieler-seitig berichtet, ist es trotzdem ein ganz schöner Hammer was die Damen und Herren da so abgelassen haben, noch dazu weil es nicht klingt als hätten sie ernsthaft Vertreter aus der Spieleszene gewünscht.

Ein paar Highlights:

ein Schulpsychologe (!!) namens Hopf möchte gern die USK loswerden und komplett durch die BPjM (Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien – also staatlich!) ersetzen. Ausserdem mögen doch bitte die Hersteller für die Auswirkungen ihrer Medien auf die Konsumenten haften, aber das

wird aufgrund neoliberaler Ideologien nicht angegangen

Neoliberale Ideologie? In welchem Jahrhundert leben wir nochmal? Erinnert sich noch jemand an den Fall als die Mutter in USA Sony verklagte weil ihr Sohn Selbstmord beging und Everquest spielte? Haben wir sowas hier dann auch? Oder darf man dann auch Sat1 verklagen wegen ihrer schlechten TV Produktionen?

Der gleiche Herr Hopf hat übrigens auch abgewehrt dass Eltern vielleicht mehr „Medienkompetenz“ bräuchten (ich geb zu, das Wort als solches ist doof)

Das ist eine Phrase, die von der Industrie seit den 90er Jahren verbreitet wird.“ Eltern könnten heute keine Medienkompetenz vermitteln, „weil die Eltern selbst nicht medienkompetent sind – mindestens 50 Prozent“.

Böse Industrie, ganz ganz böse. Ich gebe zu dass diese 50% wahr sein mögen, aber das liegt an mangelndem Interesse und nicht daran dass die Medien so wahnsinnig kompliziert sind.

Es gibt ja auch durchaus Gegenbeispiele. Ich kenne ganze Familien wo Mutter, Vater und Sohn das gleiche Online Spiel spielen. Ich kenne einen Typ der seinen Sohn regelmässig spielen lässt, unter Aufsicht zwar, aber der Zwerg ist erst 9 oder so. Profanity Filter wird auch immer eingeschaltet, der Kleine darf nicht in Raids und Dad schaut immer zu. Aber hey, dem Jungen wird es nicht verboten, der Vater unterstützt ihn und führt ihn auf eine medienkompetente (ha ha) Weise daran.

Naja, dann haben ein paar Leute wieder so getan als wären sie gar nicht so spielefeindlich, nein, sie mögen sogar die Sims, eSports währen auch was ganz dolles, und danach zeigt man wieder ein völlig aus dem Kontext gerissenes Medley aus GTA, Fight Club, Der Pate, etc.

In der geballten Masse wirkt sowas natürlich richtig gut. Ha, und die Schwester vom Pfeiffer („dick, dumm und traurig“) Regine Pfeiffer hat wohl versucht gegen einen Publisher (im Artikel steht leider nicht welches Spiel) zu klagen, und zwar bei

Electronic Arts, dieser Schweinefirma

Scheint als hätten die Schweine sich rausgeredet weil Entwickler im Ausland sitzen.

Schweinefirma … gnihihi, ja, aber meiner Meinung nach aus ganz anderen Gründen.

Die Essenz des Treffens so wie sie im golem aufgeführt wird, ist jedenfalls schlicht wieder zum Kotzen und ich würd wahnsinnig gern den Peg mit seiner Sammlung da reinwerfen. Und so sehr ich mir vornehme mich von diesen albernen Diskussionen nicht mehr beeindrucken zu lassen, so sehr reg ich mich dann doch wieder auf.

Ausserdem is nu mein Kaffee kalt und ich bin hochgradig schlecht gelaunt. Danke, ihr weltfremden, desinteressierten, dummen, ignoranten Idioten! Oder auch schlichtweg elende Spastnaten!!

Das ist einfach nur falsch

GAMESCom, kann mir eben mal jemand erklären wofür das steht? „Die gleiche Abkürzung ‚GC‘ sei nicht erstrebtes Ziel gewesen, so BIU-Chef Wolters“, fein, was bedeutet dann GAMESCom? Vielleicht bin ich zu doof, aber die Artikel die ich bisher zu dem Thema fand, haben nie gesagt was GAMESCom sein soll. Hat ein Team da gesessen, sich knackige Name ausgedacht, aus unerfindlichen Gründen für GAMESCom entschieden, und dann sagte einer „Huch, das kann man ja auch mit GC abkürzen?! Naja, egal, macht ja nix … „??

Ich würde ihnen ja wirklich wünschen, dass die Betreiber von games.com versuchen da irgend etwas einzuklagen.

Ohne die Hintergründe zu kennen, finde ich diese Aktion hochgradig unfair. Warum Köln? Gut, ich war bisher weder in Köln, noch in Leipzig. Lustigerweise nehme ich mir aber regelmässig vor GC und Leipzig in einem zu besuchen. Weil GC und weil Leipzig eine sehr schöne Stadt sein soll. Für mich bedeutete GC (Games Convention) immer auch Leipzig.

Warum jetzt Köln? Nötig haben die es ja wirklich nicht. Gucken wir mal was Köln so an Messen hat: koelnmesse.de … Aha, ist ja echt wenig, die armen Leute. Und Köln wird prinzipiell auch nie besucht. Es ist noch nie jemand zum Karneval nach Köln gefahren, oder auf Konzerte, oder andere Events, und schon gar nicht auf irgendeine Messe dort … Sicher mag Köln für viele attraktiver sein als Standort, aber irgendwie stinkt das trotzdem zum Himmel.

Klar, Leipzig mag in Sachen Anbindung an Infrastruktur und Unterbringung nicht Maß aller Dinge sein. Ist aber keiner so richtig, und man kann jetzt nicht behaupten dass jedes Jahr weniger Leute zur GC kamen und sagten „och nö, jetzt ne, Leipzig, blöd, kein Hotel, kein riesiger Flughafen, doof, gehen wir nicht hin“, oder hab ich was verpasst? Ist ja auch nicht so als hätte man nicht jedes Jahr gehört dass Leipzig sich verbessert hätte.

Aber klar, jetzt wo die GC sich fett etabliert hat kann man es Leipzig ja wegnehmen. Als keine Sau sich dafür interessiert hatte, wollte keiner. Und jetzt wo der Kuchen schön aufgegangen ist, kann man ihn ja abgreifen. Leipzig hat dazu ja auch gar keinen Beitrag geleistet … Und ich hab nicht gehört dass Köln oder FFM oder Berlin geschrien hätten „Ja! hier! wir! wir wollen sie!! gief!!“ als es neu war. Danke, wieder einmal bewiesen dass die Welt stinkt.

Auch sehr schöner Artikel bei trollhausen, errr … heise online: GAMESCom in Köln

Kuhrt (Cheffe von koelnmesse) verwies zugleich auf die Leistungen Leipzigs, welche die Games Convention „mit Herzblut groß gemacht“ habe

Herzblut? Ja, aber wenn es NUR Herzblut gewesen wär würde ich ja sagen ‚Scheiss drauf‘. Aber irgendwas sagt mir dass da ausser Herzblut auch jede Menge Investition im Spiel war.

Und nochmal der liebe Herr Wolters

Ambitionen der Sachsen, in Eigenregie die Games Convention weiter zu führen, sah er aber sehr skeptisch. „Es gibt nur eine europäische Leitmesse.“ Die Branchenmesse sei natürlich da, „wo die Branche ist“. Der BIU würde es bedauern, wenn Leipzig die Messe dort ohne die Branche weiter durchführen wollte.

Die Branchenmesse ist natürlich da wo die Branche ist? Ah, klar. Komisch dass Da-wo-die-Branche-ist damals die GC nicht wollte … keine weiteren Fragen Euer Ehren …

Ich glaube zwar nicht an das Gute im Menschen, aber ich hoffe doch ein bischen auf den Tag wo der Slogan „Stell dir vor es ist GAMESCom und keiner geht hin“ Mode wird.

Bunch of Nutters!

So hat es einer der Guild BBQ Gäste bezeichnet, und ich kann nicht widersprechen.

In ganz wenig Worten

  • Brüllende Möwen nachts um 4 stinken
  • Ich bin zu alt für ausgelutschte Federkernmatrazen
  • Ein gemalter Kreis auf einer minimalst breiteren Strasse macht noch keinen Kreisverkehr
  • Scheisse ist da alles teuer
  • Dänen können tolle Köche sein
  • Katzen die überfahren werden sollte es nicht geben
  • Chinatown ist tatsächlich voller Chinesen
  • Cadbury Flake ftw!
  • Never ever English Breakfast in einem heruntergekommenen B&B essen
  • White Cliff Country ist tatsächlich white cliff country
  • London stinkt nicht so wie erwartet

Mehr irgendwann anders …

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Öl auf Feuer

Diese ganze „Killerspiel“ Debatte ist für mich ein bischen wie ein Autounfall, ich muss einfach immer wieder hinsehen, ich bin unfähig der Szenerie einfach den Rücken zuzudrehen. Dabei bin ich persönlich nicht mal mehr betroffen, ein Einäugiger könnte mich mit einer Hand auf den Rück gebunden platt machen, so sehr bin ich aus der Übung. Vermutlich wird mir sogar mittlerweile schlecht von den Bewegungen. Wie dem auch sei …

Die Hauptmedien die ich online verfolge (ich lese keine Zeitung), beides grosse Namen mit rotem Logo, schüren ja eifrig das Feuer, alle paar Tage werden Politiker mit ihren Verbotswünschen zitiert, natürlich steigt einem da die Galle hoch. Noch höher steigt sie wenn man die vernünftigen, die intelligenten Reaktionen, die Reaktionen die beweisen dass die Person, die sie geäußert hat, darüber nachgedacht hat, wenn man diese Reaktionen nur noch per gezielten Blogbesuchen zu Gesicht bekommt. Ich bin unglaublich erleichtert zu hören, daß es durchaus Leute auch in der Politik gibt, die deutlich sagen daß ein Verbot keine Lösung ist, die eine Meinung vertreten die ich nachvollziehen kann.

Und ich bin unglaublich pissed, daß diese Meinung eben nicht in den Standardmedien dargelegt wird. So wie sich gewisse Politiker ihre zukünftigen Wähler vergraulen mit Forderungen nach Verboten, so vergraulen die Medien eben zukünftige Wähler anderer Politiker, indem sie ihnen die Regierung als verbotsgeile Institution präsentieren, indem sie einfach mal unterschlagen daß auch dort Leute sitzen die ihren Kopf etwas benutzen.

Sicher ist es relativ einfach jene vernünftigen Meinungen zu finden. Aber wer tut das? Wer tut das wenn der Konsens auf ein Verbot abzuzielen scheint. Natürlich ist es in diesem Fall einfach zu sagen „Vollspacken“. Die Frustration wird vereinfacht in dem die Meinung einiger gehyped wird. Die Medien machen Werbung für dumme Politiker.

Danke.