Queers destroy Science Fiction – and one narrator destroys all ze stories

Das Lightspeed Magazine hat zur Zeit die Aktion ‚Queers destroy Science Fiction‘ laufen, ähnlich wie damals Women destroy Science Fiction (and Fantasy, and Horror)

Ich bin ja herrlich unbedarft und nehme beim lesen weniger über die Autor*en wahr. Wenn ich mehrere der Geschichten mag, google ich sicher mal nach der Person um mehr Material zwischen die Finger zu kriegen, orientiere mich aber am Gender, das der Name impliziert.

Aber darum geht es gar nicht, es geht um etwas wirklich Tragisches! Denn so gerne ich zwischendurch Podcasts höre, und mich durchaus auf einen bewusst queeren Einfluss im SciFi Genre gefreut habe … warum Paul Boehmer? Es ist mir völlig unklar, warum der so viel lesen darf, ich finde einfach er macht das nicht gut. Das klingt immer zu gekünstelt, zu stockig im Arsch, ich weiss auch nicht. Gerade bei Black Holes, in einer Geschichte in der auch gender-neutrale Pronomen  eingesetzt werden (yay!), klingen diese bei Paul Boehmer so mühselig, als hätte man einen Deutschen mit bewusst miesem Akzent englisch reden lassen („Where is ze way to ze hospital?“). Auf diese Weise stört mich der Laut zu sehr und unterbindet damit das eigentliche Ziel, nämlich solche Pronomen als völlig normale Alternative einzusetzen.

Ich bin an sich schon eher schmerzbefreit wenn es um Stimmen in Kurzgeschichten geht, aber das ist nun schon die zweite Geschichte aus der „Queers destroy“ Reihe, die ich nach ca. 15 Minuten abbrechen musste, da mich seine Stimme die imaginären Wände hochgetrieben hat. Schade drum, ich hoffe sehr dass ich den Stories demnächst eine zweite Chance geben kann und sie dann selber lese. Some of ze zings sound better in my head :p

Wer also lieber liest, als hört, kann sich bei destroysf.com viel schlauer machen. Und bitte liebe queer Narrators: löst den Mann dort ab!

Lies doch mal was vernünftiges

Zum Glück aller Beteiligten hat dies schon länger niemand mehr zu mir gesagt, da es mir aus unerfindlichen Gründen gerade aber wieder durch den Kopf ging, maule ich eben an dieser Stelle pauschal alle an, die so eine Unverschämtheit zu anderen oder gar zu mir sagen.

Der Kontext ist meist das Zugeben, dass man gerne Comics, Sci-Fi und Fantasy liest (an dieser Stelle möge der geneigte Leser nicht vornüber fallen, sondern das ‚und‘ auch gerne durch ein ‚oder‘ ersetzen)

Diese Aufforderung erfolgt oft von Leuten, die zwar lesen, aber dann gerne mal Auto/Biographien lesen und oder Selbsthilfebücher, vielleicht historische Romane wegen der realistischen Darstellung [insert skeptisches Husten here] dieser Epochen und – wenn sie sich mutig fühlen – im Urlaub mal vorsichtig in „zeitgenössische Literatur“ rein schnuppern.

Diesen und ähnlichen Leuten sei an dieser Stelle mit meiner charmant subtilen Art folgendes gesagt:

Haltet die Fresse

Es ist schön für Euch, dass Ihr Eure Bildung und Euer Wissen aus biographischen und wohl temperierten recherchierten Büchern bezieht, meinereiner macht das anders. Ja, auch ich lese „zeitgenössische Romane“, ich habe auch schon biographische Werke gelesen und ich werde trotzdem weiterhin auch Sci-Fi und Fantasy lesen.

Was Ihr in Eurer ablehnenden Ignoranz nicht wahrnehmt, oder wahrnehmen wollt, ist dass gerade alte Sci-Fi Bücher ein gangbarer Weg waren die jeweiligen Gesellschafts- und Regierungsstrukturen zu hinterfragen und mehr oder minder offen zu kritisieren. Jedes dieser Bücher kann man lesen und – wenn man den willens ist – daraus Denkanstösse ziehen! Sei es zu der Problematik der fortschreitenden Technik und ihrer Auswirkungen auf die Machtstrukturen ihrer Gesellschaft, zur Globalisierung und der damit einher gehenden weiteren Aufsplittung zwischen arm und reich, zur Genderfragen, zur Auflösung und Neubildung gesellschaftlicher Strukturen. Es gibt eigentlich kein sozialwissenschaftliches Thema, das nicht in einigen Büchern sowohl aus Sci-Fi als auch Fantasy abgearbeitet werden würde.

Und ja, es kommt darauf an wie man diese Bücher liest. Natürlich kann ich eine Vorkosigan Saga einfach zur Unterhaltung lesen, ich kann aber auch die ethisch-moralischen Hintergründe zum Klonen, DNA Manipulation, Transsexualität und traditioneller Geschlechterrollen dabei wahr nehmen und mich fragen wie sehr das die Ist-Gesellschaft widerspiegelt und welche Hoffnung die Autorin dabei in die zukünftige Entwicklung setzt.

Jede Alien Invasion kann als Unterhaltung betrachtet werden, wer sich die Mühe macht die Rassen auf eine Menschengruppierung zu projizieren, erfährt aber vielleicht viel über das Empfinden der politischen Situation des Autors dieser Zeit.

Und Fantasy? Ja natürlich kann man Fantasy abhandeln unter „Drachen, Zwerge, baumknutschende Elfen und jammernde Hobbits“ Muss man aber nicht, man kann sogar Harry Potter lesen und sich fragen was die gute Frau sich bei der Darstellung der Hauselfen eigentlich gedacht hat, und sich unangenehm an Herrenrassen erinnert fühlen wenn sie von ihren „pure bloods“ spricht. Man kann Goodkind’s Bücher lesen und sieht die Angst der Gesellschaft vor Dingen, die sie nicht versteht, und wie mit dieser Angst umgegangen wird.

Und geht doch mal Transmetropolitan lesen und denkt dann noch mal über die Menschheit nach. Und habt Ihr Euch mal gefragt warum damals die ganzen Superhelden so nötig waren?

Also kommt mir nicht mit so herablassenden Aufforderungen, oder dem Gerede von Eskapismus. Was ich an Wissen und Ideen, und – ja auch – Welten aus diesem „komischen Genre“ schon gesammelt habe, taugt für mich besser zur Selbsthilfe als „wie werde ich glücklich in 20 Tagen“ oder „die letzten Tage von Gustav Mahler“

Disclaimer: diese Gemaule richtet sich an Leute die diesen Genres nie eine ernsthafte Chance gegeben haben

Gibts das schon?

Ich schaffs ja null auf dem Sci Fi Büchermarkt ansatzweise aktuell zu bleiben.

Gibts schon jemand der mit der folgenden Idee gespielt hat?

Das ganze basiert auf der Replikator Technik. Grundidee ist dass die Industrie immerhin so grün wurde, dass sie eingesehen hat dass weltweiter Versand ganz arg ungrün ist. Also wird weltweiter Versand weitestgehend eingestellt und das ganze wird über vernetzte Replikatoren gelöst. Das heisst Designer XYZ in Canada entwirft eine saucoole Tasse die in Deutschland aber nicht verfügbar ist. Endkonsument Lain latscht also im Kuhdorf ihres Vertrauens zu einer Replikator Maschine und loggt sich auf dem Shop in Canada ein, per paypal oder was immer das in der Zukunft ist, kauft sie die „Design Nutzungsrechte“ und diese werden auf den Replikator übertragen, zusätzlich zahlt sie dann die „Replikator Nutzungsgebühr“ abhängig von den benötigten Materialien, drückt eine Taste und die Maschine spuckt die saucoole Nerd Tasse aus Canada aus.

Natürlich wären gewisse Materialien ausgenommen und Länder wie China haben ganz ganz arg einen Daumen drauf welche Design Spezifikationen runtergeladen werden dürfen, der Schäuble springt im Dreieck angesichts der zusätzlichen Überwachung die da nötig ist. Terroristen entwickeln natürlich neue Methoden Teile von Massenvernichtungswaffen, DIY Kits für Bomben etc. durch diese Replikator Technik zu schmuggeln. Neue Sicherheits Dienste sind notwendig. Dritte Welt Länder sind nun die Länder die sich solche Maschinen nur in ganz schlechter Abdeckung leisten können. Globalisierungsgegner drehen eh total am Rad weil dem nun gar nichts mehr entgegen steht. Die Öko Fraktion die eh alles selber macht, hat durch diese Entwicklung mehr Anhänger gefunden. Leute die früher im Transport Wesen viel Geld gescheffelt haben, haben sich nun entweder auf luxuriösen Personentransport spezialisiert oder aber sich in Monopole für den Transport der Materialien zusammengeschlossen die eben nicht über Replikatoren produzierbar sind. Was bei uns die Horde an nutzlosen BWL Studenten sind, sind nun Horden an Nano Technikern.

Billig Kopien gibts übrigens immer noch, allerdings auch downloadbar und halt mit entsprechend billigeren Materialien, etc.  Konsumenten sind nun arg pissig weil zwar die sackteuren Liefergebühren wegfallen, allerdings sind die Nutzungsgebühren der Maschinen dank Monopol Hersteller auch nicht viel billiger. Die EU arbeitet hektisch an einer Lösung um die Nutzungsgebühren irgendwie ein wenig unter Kontrolle zu haben und Hacker bauen sich ihre eigenen Maschinen um wiederum von den neuen Sicherheits Institutionen auf die Mütze zu kriegen.

Sag mir mal einer obs zu sowas schon Bücher gibt oder ob ich ganz arg reich werden könnte wenn ich nicht zu unfähig wäre sowas in nen Buch zu packen.