Rückblick

Tja, nun da es offiziell ist (und ich wieder nüchtern bin) kann ich ja mal auf die schmutzigen Details eingehen. Wie kam es zu der ganzen Sache?

Tja nun, ich hab zu einem – nicht mehr bekannten Zeitpunkt – gemerkt, dass irgendwo in meiner rechten Brust eine härtere Stelle ist. Das hab ich zu dem Zeitpunkt grosszügig ignoriert, es war spät, ich war müde, ich habs darauf geschoben dass ich eh grad komisch lieg und ich morgen nochmal gucke. Am nächsten Tag hatte ich das prompt vergessen.

Zu einem späteren Zeitpunkt hab ich die Stelle wieder bemerkt, hatte aber schon einen Routine Termin beim Frauenarzt, also wozu verrückt machen wenn der Arzt eh in 2 Wochen guckt?

Der Arzt hat dann ein bischen meine Brust betatscht, vor sich hin gemurmelt und weiter betatscht. Dann hat er mir bestätigt, dass da etwas ist und dass es ja auch weh tut wenn man dagegen drückt, alles Dinge die ich zu dem Zeitpunkt schon wusste. Dann wurde ein Ultraschall gemacht, der auch einen schwarzen Fleck gezeigt hat. Daraufhin hat er mich zur Mammografie verdonnert. Die war ein wenig nervig. Lustige Anekdote: das Gerät in seiner Praxis heisst tatsächlich Mammomat. Was dafür führte dass ich blöde kichernd in dem Raum stand. Diese Mammografie war nicht so lustig wie der Name, sich die Brüste zwischen Platten quetschen zu lassen ist jetzt nichts was ich als Hobby machen würde.

Schlussendlich erklärte mir der Arzt in ganz wundervollen Worten dass es eventuell nicht ganz harmlos ist „Frau —, ich will ehrlich zu Ihnen sein, mir gefällt das nicht“ Gehört ganz klar zur Kategorie Dinge, die man nicht von seinem Arzt hören will. War halt so dass es 2:1 stand, Ultraschall und Tasttest (da ist was) vs Mammografie (da ist nix). Nächster Schritt war dann ein anderer Arzt für die Stanzbiopsie. Das ist „ein harmloser kleiner Eingriff, tut auch nicht weh“, bei dem eine Nadel in das fragwürdige Gewebe gesteckt wird und ein paar Proben entnommen werden, wobei für jede Probe mit der Nadel bischen rumgewackelt wird, damit man von verschiedenen Stellen Proben bekommt.

Bis zum Biopsie Termin vergingen dann 3 Tage, Warten ftw!

Bewaffnet mit dem Termin also zu dem anderen Arzt, und ca. 50 Minuten (wozu macht man eigentlich Termine aus?) gings dann ins Behandlungszimmer. Ein kleiner überheizter Raum mit 2 Mädels und einem älteren Herrn. Älterer Herr == Prof. Dr. –, die 2 Mädels hatte ich dann unter Arzthelferinnen abgestempelt. Wort mit X. Den Eingriff nahm die eine Arzthelferin vorgenommen, die keine Arzthelferin war sondern Ärztin. Hat man behauptet. Mir kam es vor als hätte sie das zum ersten Mal gemacht. Es gab da gewissen Indizien. Zum Beispiel als sie mir versehentlich Betäubungsmittel ins Gesicht gespritzt hat, das eigentlich in meine Brust gehörte. Also nicht die Spritze ins Gesicht gerammt, aber irgendwie gekonnt verspritzt, dass davon was in meinem Gesicht landete. Yay! Sowas macht ein wenig mistrauisch. Und wenn der Prof Doc sagt „Sowas passiert“ glaub ich das trotzdem nicht. Der Eingriff selbst war trotzdem mies. Ich will gar nicht wissen wie sowas ohne die Lokalanästhesie gewesen wäre. Vom Gefühl her wurde die Nadel reingehämmert und da hilft es auch nicht wenn der Typ sagt „ach, merken Sie wie das hart das ist? Die Frau Doktor muss richtig fest drücken“ Echt jetzt? Hätte ich nicht gemerkt wenn er nix gesagt hätte. Am Ende der Sache hätte ich einfach vor Schmerz heulen können, wenn es nicht so irre peinlich gewesen wäre.

Gut, nach dieser Aktion durfte ich dann halt nochmal 6 Tage warten bis die Ergebnisse da waren. Warten ftw! Vor allem am Wochenende. Da kann man sich wahnsinnig viele Horrorszenarien einfallen lassen.

Nunja, und dann kam eben das Ergebnis. Und ich hab noch keinen Plan wie ich damit jetzt am besten umgehen soll.